Wofür sind meine Menisken gut? Was für Aufgaben haben sie in meinem Kniegelenk? Wie kann eine Meniskusverletzung entstehen und wie kann ich Verletzungen vermeiden? Ist eine Operation immer notwendig und was für Aktivitäten kann ich ausüben? Wie äußert sich eine Verletzung? All diese Fragen werden im folgenden Blogpost erläutert und eine genauere Erklärung bzw. individuelle Einschätzung und Betreuung kannst du bei einer*einem unser Orthosport Physiotherapeut*in nach Terminvereinbarung erhalten.
Die Menisken haben vielfältige und wichtige Funktionen im Kniegelenk:
Die Gründe eines Risses können verschiedene Ursachen haben. Einerseits kann es Folge einer traumatischen Verletzung sein. Vor allem bei Kontaktsportarten (z.B. bei Rugby, Fußball,..) kann es zu Verletzungen kommen, bei denen der Meniskus irritiert oder beschädigt wird. Aber auch ein Ungleichgewicht zwischen Belastbarkeit und Belastung kann degenerative Veränderungen mit sich bringen. Dabei zählen unter anderem Übergewicht, Alter und übermäßige Gelenksbeweglichkeit zu den Risikofaktoren. Auch bei Berufen mit hoher körperlicher Belastung, vor allem für die Knie, kann es nach jahrelanger Überbelastung zu degenerativen Veränderungen kommen. Oft ist es auch eine Kombination aus verschiedenen Faktoren.
Die Rissgröße und -lokalisation stehen NICHT mit der Schmerzintensität oder der Kniegelenksfunktion im Zusammenhang. Aufgrund von wissenschaftlichen Studien ist bekannt, dass auch Personen ohne jegliche Symptome und Funktionseinschränkungen, Meniskusveränderungen/-verletzungen aufweisen. Das heißt ein veränderter Meniskus muss nicht automatisch Probleme verursachen und ist durchaus normal.
Symptome und Folgen eines Meniskusrisses können stechende, einschießende Schmerzen im Kniegelenk sein, häufig ist ein eindeutiges "klacken" zu hören. Vor allem können diese beim in die Hocke Gehen oder Drehbewegungen ausgelöst werden. Die Schmerzen können auch meist durch Druck am Gelenkspalt reproduziert werden. Zusätzlich können sich auch Bewegungseinschränkungen oder Schwellungen bemerkbar machen. Diese äußern sich meist in einer erschwerten vollständigen Streckung oder Beugung des Kniegelenks. Teilweise berichten Betroffene von einem Instabilitätsgefühl des betroffenen Knies oder auch von dem Gefühl einer Knieblockade.
Bis vor kurzem ist man bei stechenden, einschießenden Schmerzen bei Bewegung und einem Blockadegefühl meist von einer Meniskusverletzung ausgegangen. Mittlerweile ist bekannt, dass diese Symptome häufige Kniesymptome sind und nicht ausschließlich auf den Meniskus hinweisen. Deshalb gilt, das Auftreten von Symptomen und Einschränkungen, immer individuell zu beurteilen.
Um eine Meniskusverletzung zu diagnostizieren ist eine Kombination aus Anamnese (Patient*innengeschichte), klinischer Tests und einer Bildgebung (z.B. MRT) erforderlich.
Ab wann und welche Aktivitäten nach einer Meniskusverletzung ausgeübt werden können, lässt sich nicht pauschal sagen. Das hängt von dem Ausmaß der Verletzung, von den Symptomen und von vielen weiteren Faktoren, welche von Person zu Person unterschiedlich sein können, ab. Natürlich auch von der Aktivität und Belastung der betroffenen Strukturen.
Alltägliche Aktivitäten können schnell mal wieder durchgeführt werden, jedoch sind hohe Belastungen wie z.B. Laufen oder Springen zu Beginn kontraproduktiv. Gerade bei einer traumatischen Meniskusverletzung macht es Sinn die ersten paar Tage, in denen sich das Gewebe noch in der Entzündungsphase befindet, das betroffene Gelenk zu schonen. In dieser Phase können jedoch alle umliegenden Gelenke normal bewegt werden. Auch das betroffene Gelenk kann moderat im schmerz- und symptomfreien Bereich bewegt werden. Um schnell wieder fit zu werden, macht es Sinn, frühzeitig mit einer Reha zu beginnen.
Du kannst dich bereits unmittelbar nach der Verletzung oder Auftreten von Symptomen bei uns melden und mit Physiotherapie beginnen. Gemeinsam mit deiner*deinem Physiotherapeut*in könnt ihr besprechen welchen Aktivitäten du bereits problemlos nachgehen kannst und bei welchen Bewegungen/Aktivitäten du vielleicht noch vorsichtig sein solltest.
Nein! Natürlich ist dies wieder individuell zu beurteilen. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Jedoch sollte die primäre Behandlung konservativ, sprich ohne Operation erfolgen. Gerade das Beinachsen-Training sollte dabei das Hauptaugenmerk der Therapie darstellen.
Auch die wie bisher angenommenen erforderlichen Operationen bei traumatischen Meniskusrissen, insbesondere bei jüngeren Patient*innen, werden immer mehr hinterfragt. Hierbei hat sich herausgestellt, dass in vielen Fällen eine konservative Therapie einer Operation gleichzusetzten oder sogar überlegen ist. Ausnahmen gibt es z.B. bei einer Gelenksblockade, welche durch eine*n Kliniker*in bestätigt werden muss oder gröberen Verletzungen/Begleitverletzungen. In diesem Fall kann eine Operation erforderlich sein. Eine Operation muss immer mit einer fachspezifischen Person besprochen und individuell von Person zu Person entschieden werden.
1. Bewegung!
Moderate körperliche Aktivitäten in der Freizeit haben einen positiven Einfluss auf unsere Knie und natürlich auch auf unseren gesamten Körper. Regelmäßig spazieren gehen, radfahren, schwimmen oder Training/Übungen bringt Bewegung in unsere Kniegelenke, regt den Stoffwechsel und somit auch die Ernährung in dieser Region an. Weiters führt regelmäßige Bewegung auch zu einer besseren Funktion und Beweglichkeit der Kniegelenke.
2. Muskelkraft!
Muskeln sind nicht nur für Bewegungen, sondern auch für die Stabilisation unser Gelenke zuständig. Kräftige Muskeln können den Druck auf das Gelenk reduzieren und somit Knorpel und Menisken entlasten. Gerade beim Kniegelenk sorgt ein kräftige Beinmuskulatur (vor allem Quadrizeps-, Hamstrings-, Glutealmuskulatur) für bessere Stabilisation und Entlastung im Kniegelenk.
3. Gleichgewicht zwischen Belastung und Entlastung!
Unsere Strukturen (z.B. Menisken) im Körper brauchen Be- und Entlastung. Einerseits Belastung, damit das Gewebe Reize bekommt und somit ernährt und auch robuster werden kann. Bei Immobilisation oder unzureichender Bewegung/Belastung bauen unsere Strukturen im Körper ab, werden schwächer und weniger belastbar. Aber auch eine dauerhafte Belastung (z.B. arbeitsbedingt, Übergewicht) kann für manche Körperstrukturen zu viel sein. Deshalb ist es einerseits wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Be- und Entlastung zu finden, sowie die Belastbarkeit so weit zu steigern, dass sie den individuellen Aktivitäten standhalten kann. Die Belastbarkeit kann z.B. mit gezieltem und progressivem Training gesteigert werden.
4. Gesundes Körpergewicht!
Übergewicht kann einerseits Entzündungsprozesse begünstigen und auch eine zu hohe Belastung für unsere Kniegelenke darstellen. Hierfür sind eine gesunde, ausgewogenen Ernährung und auch regelmäßiges Bewegen sehr empfehlenswert.
Hast du mit Schmerzen oder Aktivitätseinschränkungen im Kniegelenk zu tun oder möchtest präventiv Kniebeschwerden vorbeugen? Dann mache dir am besten einen Termin bei uns aus. In der Therapie können unsere Physios (Fabian Michalczik, Florian Gruber und Bettina Moser) auf deine individuellen Bedürfnisse eingehen und gemeinsam ein weiteres Therapievorgehen planen.